Optische Messtechnik in der Umweltphysik

Prof. Jähne bei der Institutsvorstellung, Besichtigung des ArTTA-Labors, des Aeolotron und des Dachlabors und Dr. Carl beim Fachvortrag.

Spektroskopie, Quantenoptik und Bildverarbeitung für umwelttechnische Messungen waren beim AG-Treffen in Heidelberg live zu erleben. Weitere Technologien und Anwendungen wurden in den Fachvorträgen thematisiert.

Am 12. September fand das 38. Treffen der Arbeitsgemeinschaft Optische Messtechnik am Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg statt. Prof. Bernd Jähne begrüßte 25 Teilnehmende und stellte das Institut und seine Forschung vor, bevor die Besichtigung von drei Laboren begann.
Die Führung umfasste drei Stationen:
Das Dachlabor mit Fernerkundung der Atmosphäre (Prof. Butz, www.iup.uni-heidelberg.de/de/research/ghg) für die Erforschung der gas- und partikelförmigen Zusammensetzung der Erdatmosphäre um die anthropogenen und biogeochemischen Prozesse besser zu verstehen, die die atmosphärischen Häufigkeiten von CO2 und CH4 und anderen Bestandteilen steuern. 

Das ArTTA-Labor am Kirchhoff-Institut für Physik (Ar39-Datierung, www.kip.uni-heidelberg.de/oberthaler/research/artta). Hier wird mit der quantenoptischen Messmethode "Argon Trap Trace Analysis, ArTTA",  das Alter von alpinem Gletschereis, Boden-, Meeres- oder Seewasser in einem Bereich von 50 bis 1000 Jahren bestimmt. Dadurch können wichtige Informationen über die Dynamik dieser Systeme gewonnen werden.

Das Aeolotron, (Large Annular Air-Sea-Interaction Facility), die größte ringförmige Anlage ihrer Art, in der mit Hilfe verschiedenster optischer Methoden die Wind-Wasser-Interaktion erforscht werden kann. An diesem Wind-Wasser-Kanal mit 10 m Durchmesser wurde seit 1999 der Austausch an der Wasseroberfläche erforscht. 

In den Fachvorträgen zeigte Dr. Denis Pöhler von der Airyx GmbH "Optische Spektroskopie für Luftqualitäts- und Emissionsmessungen von Gasen", beispielsweise zur mobilen Überprüfung von LKW-Abgasen oder Schiffs-Emissionen. Simon Kempf von der Laser 2000 GmbH präsentierte die "Entwicklung multispektraler Bildgebung zum Monitoring der Luftqualität", Dirk Viehmann gab einen Einblick in die "Methane Remote Sensing LIDAR Mission", bzw. die Entwicklung des Messsystems für die satelittengestützte Methandetektion und Dr. Daniel Carl vom Fraunhofer IPM adressierte "Nachhaltige und sichere Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff dank optisch kontrollierter Plasmabeschichtung". Im Lösungsforum stellte Frank Rinn von der Rinntec GmbH die Messaufgabe, die manuelle Untersuchung von Baumringen zu automatisieren.

Zu allen Themen wurde im Plenum und auch im direkten Austausch eifrig diskutiert, und der erstmalig stattfindene Messtechnik-Stammtisch bot anschließend noch weitere Gelegenheit zur Vertiefung der Gespräche.

Das nächste Treffen der AG Optische Messtechnik wird voraussichtlich Anfang 2025 bei Laser Components stattfinden, zum Themenfeld 3d Lasermesstechnik. Vorschläge für Vorträge können gerne an sickinger@bayern-photonics.de oder kerwien@photonicsbw.de gerichtet werden!
Nicht-Mitglieder die an einer Teilnahme interessiert sind, wenden sich bitte an die Geschäftsstellen.