02.09.2019
Die Abteilung Photonische Kristallfasern (PCF) von Philip Russell am Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts verwendet Glas-PCFs als "Lichtkabel". Eine spezielle Art von eigens entwickelten Kristallfasern hat einen Hohlkern, in dem UV-Licht eingefangen und transportiert werden kann, ohne den Kern zu beschädigen. David Novoas Team innerhalb der PCF-Abteilung untersucht, was passiert, wenn der Kern mit Wasserstoffgas gefüllt wird.
Licht aus einem handelsüblichen Laser in Schuhkartongröße lässt die Wasserstoffmoleküle synchron im Faserkern schwingen. Diese Schwingungen übertragen sich auf das durchgeleitete Licht, und verändern damit dessen Frequenz. Das gesamte System ist so klein, dass es auf eine Tischplatte montiert werden kann. Ohne den Oszillations-Trick in der photonischen Kristallfaser müssten extrem starke und sperrige Laserquellen - im Extremfall sogar im Gebäudemaßstab - eingesetzt werden.
Zukünftige Anwendungen
Das Team könnte sich die Technik beispielsweise in biomedizinischen Labors vorstellen. In Kombination mit einem Mikroskop könnte man mit dem UV-Licht kleinste Strukturen sichtbar machen - etwas, das im durchschnittlichen Labor aufgrund der Größe, Komplexität und den Kosten der gängigsten Systeme zur Erzeugung von UV-Licht bisher nicht möglich ist.
Darüber hinaus wird die Handhabung der UV-Laserstrahlung nicht nur einfacher, sondern auch sicherer: das UV-Licht kann flexibel und direkt von der Quelle zum Einsatzort transportiert werden, ohne dass die Gefahr der Streuung besteht. Dadurch kann das System ohne aufwändige Laserschulung vom Laborpersonal sicher bedient werden.